[date]
Arme Schweine – unsere Führungskräfte?
Was Führungskräfte alles können müssen
Wer führt, hat’s schwer. Jeden Tag neue Herausforderungen, Probleme, Stress. Und dann noch die ständigen Hinweise, was eine „gute Führungskraft“ alles können muss, damit die Mitarbeiter „zufrieden“ sind. Ständig gibt es neue Studien, Ratgeber-Artikel, Konzepte und Modelle. Erst jüngst wieder hat die Befragung einer Personalberatung aufgedeckt, welches – aus Mitarbeitersicht – die beliebtesten Chefs sind: diejenigen, die einen „coachenden Führungsstil“ pflegen.
Schaut man sich an, was das konkret heißt, kommen die üblichen Verdächtigen ins Spiel: Führungskräfte sollen kommunizieren, authentisch sein, ihre Mitarbeiter fördern und natürlich selbst Kritik einstecken können. Wer hätte das gedacht. Noch anspruchsvoller hat kürzlich ein bekannter deutscher Management-Berater gefordert, Führung müsse „Heimat bieten“ und dabei helfen, „jene lebensweltlichen Verluste aufzufangen, die die Modernisierungen herbeiführen“. Sollen Führungskräfte also auch noch die Seelsorger ihrer Mitarbeiter ein? Arme Schweine.
Umgekehrt wird eher ein Schuh draus. Wer Führungsverantwortung übernimmt, muss zunächst in dieser Rolle der Organisation helfen, bestimmte Ziele zu erreichen. Das ist meistens nicht so einfach, allzu häufig auch unmöglich. Die erste Seele, um die sich die Führungskraft sorgen sollte, ist deshalb ihre eigene. Welche Ziele verbindet sie selbst eigentlich mit ihrer Rolle? Und wie geht es ihr damit, dass es oft so mühsam ist, ihre Rolle mit den unterschiedlichen, ja widersprüchlichen Erwartungen auszufüllen? Bleibt die Führungskraft, der Mensch, motiviert? Dann – erst dann – kann sie sich ihren Teammitgliedern und deren Bedürfnissen (und natürlich Aufgaben) widmen. Oder brennt sie aus? Dann muss sie sich zuerst selbst fragen, wo ihre Heimat ist, die ihr Schutz und Sinn bietet.
So gesehen könnte man sagen, das einzige, was Führungskräfte tun müssen, ist regelmäßig zu reflektieren: Was ist mir als Mensch wichtig? Wie fließt das in meine Rolle und Aufgabe als Chefin oder Chef ein? Und in welcher Weise verknüpfe ich das mit dem Auftrag und den Zielen meines Unternehmens?
PS: Wenn Sie nicht (mehr) so genau wissen, warum Sie eigentlich führen oder ob Ihnen das wirklich noch Spaß macht, dann rufen Sie mich an. Gemeinsam finden wir heraus, was Ihnen helfen kann – und was daraus für Ihre Führungsrolle folgt. Wenn Sie mit Lust und Leidenschaft führen, freue ich mich ebenfalls über einen Anruf von Ihnen. Ich bin immer neugierig zu lernen, was Menschen glücklich und erfolgreich macht.
Foto: Fotolia/fottoo