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„Zwischen den Jahren“
Innehalten – ruhig werden – nachdenken: eine Chance in drei Schritten
„Zwischen den Jahren“ – diese Zeitspanne, die der Verstand nicht begreifen kann, ist für Geist und Seele eine Chance: Weihnachten mit seiner Last-Minute-Hektik, aufwendigen Festtagsmenüs und anstrengenden Familienfeiern ist vorbei, und bis zum Silvester- und Neujahrs-Trubel dauert es noch. Viele nehmen an diesen Tagen frei, und wer arbeitet, tut dies in der Regel in angenehm ruhigen Büros ohne stressigen Termindruck, nervende Meetings oder überquellendes Mail-Postfach.
Die Chance also ist: Innehalten. Ruhig werden. Nachdenken. Über, Schritt 1, das zurückliegende Jahr: Was ist mir gelungen, in meinem Beruf und in meinem Privatleben? Was hat mir Freude bereitet, hat mich vorangebracht? Was ist nicht gut gelaufen, war anstrengend oder sogar richtig schlimm? Was könnte ich dennoch daraus lernen?
Damit wendet sich, Schritt 2, das Innehalten und Nachdenken der Zukunft zu, dem neuen Jahr, das vor der Tür steht: Was nehme ich mir vor, beruflich und privat? Was möchte ich ganz konkret nur für mich tun, für meine Gesundheit etwa? Welches Projekt in meinem Arbeitsleben will ich verwirklichen? Welche Themen sind mir wichtig in meiner Familie, in meinem Freundes- oder Bekanntenkreis?
Viele Menschen machen sich am Jahresende solche oder ähnliche Gedanken, bekunden bei der Silvesterfeier um NullUhr ihre guten Absichten, entsprechend ihr Leben, ihre Gewohnheiten oder was auch immer zu ändern, und – tun nichts. Deshalb sollte man zwischen den Jahren, in der Zeit der Reflexion und vor der Zeit des Handelns, noch einen dritten Schritt gehen und sich fragen: Welche Ziele kann ich aus meinen Plänen und Vorhaben ableiten, die mich anspornen und befeuern? Wie konkret und realistisch sollten sie sein, damit ich sie tatsächlich erreichen kann? Was sind mögliche Stolpersteine? Und wer oder was könnte mir bei meinen Ideen helfen?
Das Ergebnis der drei Schritte ist kein perfekter „Aktionsplan“. Denn wer mit solchen Fragen den Raum „zwischen den Jahren“ füllen will, sollte dies eher behutsam, unverkrampft, neugierig und ein wenig spielerisch tun. So kann er dem neuen Jahr mit seinen Herausforderungen und Ungewissheiten gelassen entgegenblicken. Und dann, wenn es an der Zeit ist, entschlossen handeln.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, den Leserinnen und Lesern des „Stöhr-Senders“, ein glückliches und erfolgreiches Jahr 2017!
Foto: Fotolia/gudrun